Rhein Fire stürmt gegen Madrid ins Halbfinale
Der amtierende Champion der European League of Football (ELF) hält Kurs auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Im Wildcard-Playoff-Spiel setzte sich Rhein Fire in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena deutlich mit 40:10 (20:3, 14:7, 6:0, 0:0) gegen die Madrid Bravos durch. Am nächsten Sonntag (8. September, Kick-off: 15.15 Uhr) steht die Neuauflage des Endspiels 2023 an: Fire fährt zu Stuttgart Surge, die im Vorjahr das Finale mit 34:53 gegen die Rheinländer verloren. Im zweiten Semifinale fahren die Paris Musketeers, die in diesem Jahr bislang nur zweimal Fire unterlegen sind, zu den 2024 noch ungeschlagenen Vienna Vikings.
Von Anfang an zeigte das Team von Cheftrainer Jim Tomsula den Spaniern, das sie sich nicht noch einmal kalt erwischen lassen wollten, wie bei der 10:22-Niederlage in Oberhausen Anfang Juni. Schon in den ersten fünf Spielminuten schenkte Fire den Gästen gleich zwei Touchdowns ein: Erst erlief Glen Toonga seinen 31. Touchdown des Jahres, dem er später noch Nummer 32 folgen ließ. Dann legte der diesmal überragende Harlan Kwofie nach, der mit am Ende 200 Yards und vier Touchdowns seine beste Saisonleistung zeigte.
Mit einer von letztlich nur drei gelungenen Angriffsserien schafften die Bravos es dann per Fieldgoal aufs Scoreboard, ehe die Gastgeber nur zwei Spielzüge später auf 20:3 erhöhten – einmal mehr unterstrich Toonga seine Anwartschaft auf die Auszeichnung als ‚mvp‘ (most valuable player) der ELF. Alles weitere war eine reine Kwofie-Gala, Quarterback Jadrian Clark fand den 25-jährigen Düsseldorfer immer wieder, beim 34:10 zur Pause war die Saison für den starken Liga-Neuking aus Madrid praktisch schon gelaufen.
Gehörigen Anteil daran hatte einmal die Defense, die Bravos-Spielmacher Duncan pausenlos unter Druck setzte und läppische 113 Pass-Yards der Spanier zuließ. Nach der Pause plätscherte die Partie nur noch vor sich hin: die einen schonten Kräfte, Stammspieler und Nerven für das Halbfinale und (hoffentlich) Endspiel, die anderen hatten ihre erste Spielzeit in der ELF wohl schon abgehakt. Bei den Hausherren herrschte trotzdem nicht nur eitel Sonnenschein: Headcoach Tomsula ärgerte sich über viele kleine (Flüchtigkeits-) Fehler seines Teams und Kwofie, der ‚Man of the Match‘ mahnte, dass noch nichts erreicht wäre auf dem Weg zum Ziel Titelverteidigung.