Veröffentlicht am: 15. Mai 2024

Phantoms nehmen Hessenpokal wieder mit

Ergebnis
Final: 33:0
Redaktion
Bericht: Wiesbaden Phantoms
Foto: Simon Puth

Die Wiesbaden Phantoms haben den Hessenpokal “back to back” gewonnen. Im Finale bezwang das Team von Head Coach David Gordon wie im vergangenen Jahr die Rüsselsheim Crusaders – Im Stadion Am Sommerdamm hieß es am Ende 33:0 (7:0) für den Pokalverteidiger, der die eindrucksvolle “Thomas Meyer Trophäe” damit einfach wieder mit nach Hause nehmen konnte.

“Der Pokalsieg ist nur das erste Kapitel in dieser Saison”, unterstrich Gordon. “Das zweite beginnt mit dem nächsten Gegner – und für den wollen wir bereit sein!” Schon am Samstag, 18. Mai, 17 Uhr, sind die Darmstadt Diamonds zum ersten Saisonspiel in der Regionalliga zu Gast in “Camp Lindsey”.

Angeführt vom ehemaligen Back-up-Quarterback der Phantoms, Niklas Woelbert, verlor die Rüsselsheimer Offense zunächst einmal Raum und musste sich nach drei Plays direkt wieder vom Ball verabschieden. Aber auch die Phantoms kamen nur schleppend in die Partie und wurden – was sich durch die komplette erste Halbzeit zog – ständig von Strafen zurückgeworfen. So wurde Quin Walker bei seinem Return schnell gestoppt, Alex Werner tankte sich in unnachahmbarer Manier einige Yards weit quer durch die Rüsselsheimer Defense und Quarterback Malthe Schmitt bediente über 15 Yards Justin Schmitt, nur um anschließend nach einem schlechten Snap den Ball zum fumblen. Die Crusaders sicherten sich das Ei auf der eigenen 39-Yard-Linie.

Die Fehler sollten sich fortsetzen, denn Woelbert warf seine erste Interception – auf Dimo Moissiadis, der den Ball bis auf die 22-Yard-Linie trug. Zwei zu kurze Pässe Schmitts und ein false start ließ die Phantoms wieder den Rückmarsch antreten, sodass sie ein 33-Yard-Field Goal versuchen mussten, das Elias Gruber knapp links vorbeischoss.

Arian Schabany sorgte für ein erstes Highlight der Gastgeber, die sich aber ebenfalls eine Strafe einhandelten. Lukas Reschke schlug im Anschluss hart in seinem Rüsselsheimer Konkurrenten ein und machte dadurch einen Punt nötig, den Crusader Hendrik Steinrücken unter immensem Druck erst sehr spät und fast direkt in die Arme von Jakob Berghäuser schoss, der nach einem 26-Yard-Lauf die ersten Punkte erzielt hatte. Auf das 6:0 packte Leon Amberg einen PAT.

Bis zur Halbzeit blieb die Partie fehlerbehaftet, flaggendominiert und äußerst wechselhaft. Neu-Crusader Woelbert warf einen guten Pass auf Josh Burger, Tim Miedl stoppte den nächsten Lauf sehr früh und per Pass auf Aaron Rittmeier erzielten die Rüsselsheimer ein First Down, um zum Auftakt des zweiten Quarters den Ball zu fumblen. Aber sie behielten das Angriffsrecht und erreichten durch einen Catch von Florian Meyer die 10-Yard-Linie – Sie erhielten aber auch eine Strafe wegen Haltens, die sie zehn Yards zurückwarf. Timo Christmann war es schließlich, der Woelberts Versuch stoppte, ein neues First Down selbst zu erlaufen, und die Crusaders mussten sich einmal mehr vom Ball trennen.

Die Phantoms ihrerseits ließen ihr Potenzial nun aufblitzen: Christopher Hobson erzielte zehn Yards Raumgewinn, Justin Schmitt fing einen kurzen Pass und Walker sowie Felix Schulz sorgten für teils großen Raumgewinn nach akrobatischen Einlagen – aber wieder setzte es eine Strafe und damit Raumverlust für den Pokalverteidiger, der sich danach mit einem viel zu kurz geratenen Pass in Bedrängnis und die Crusaders auf der 21-Yard-Linie in Ballbesitz brachte.

Glück für die Phantoms, dass Rüsselsheims Neuzugang David Akins, der erst am Tag zuvor als Zugang vermeldet worden war und zuvor bei den Phantoms noch eine Absage erhalten hatte, den Ball zehn Yards vor der Endzone verlor und ausgrechnet Gruber, der den schlechten Punt geschossen hatte, wieder aufnahm.

Walker überbrückte später 30 Yards, Werner tankte sich nochmals durch die Mitte und schließlich bis auf die 36-Yard-Linie vor. Dort war dann aber Schluss und auch die Gastgeber kamen im letzten Drive vor der Pause nicht mehr zu Punkten.

“Die Defense hat uns hier im Spiel gehalten”, betonte Offensive Coordinator Patrick Griesheimer nach der Partie und sah seine Spieler in der zweiten Halbzeit deutlich erfolgreicher agieren: David Tibo trug den Kick-off im dritten Quarter bis auf die eigene 36-Yard-Linie und Walker schaffte es durch die Hälfte der Crusaders bis an die Mittellinie. Christopher Deisenroth fing danach einen sehenswerten Pass für neun Yards und Hobson erreichte sogar die 15-Yard-Linie, von der aus Alexander Werner in die Endzone eindrang. Der zweite Zusatzpunkt Ambergs brachte das 14:0 auf die Anzeigetafel.

Die Phantoms hatten nun deutlich besseren Zugriff aufs Spiel und ihre Gegner im Griff. Dario Stief und Maximilian Glassner brachten sich bei einem gut abgewehrten Pass in Erinnerung, Lukas Reschke den Rüsselsheimer Woelbert zu Fall und dessen Gegenüber Malthe Schmitt Finn Burschyk in Szene, als diesem ein starker Catch gelang. Durch Walker kamen die Wiesbadener bis auf 35 Yards an die Crusaders-Endzone heran, die anschließend Amberg per Field Goal überbrückte und auf 17:0 erhöhte.

Quarterback Schmitt geriet in den Fokus der Aufmerksamkeit, als er zunäcst selbst bis auf die 25-Yard-Linie sprintete und nach einem 15-Yard-Lauf von Gruber Jerry Weishaupt anspielte, dem der Catch zum 23:0 gelang. Und wieder prügelte Amberg das Ei durch die Stangen.

Kelvin Hearn sorgte im Drive der Rüsselsheimer für einen schönen Hit und Woelbert zu Beginn des vierten Quarters für die zweite Interception, die Daniel Jakowlew fing.

Alexandru Popa fing für die Phantoms im Nachfassen, Schmitt warf über 35 Yards auf Schulz und Werner verlor den Ball ein Yard vor der Endzone, wo ihn die Crusaders aufnahmen, aber nicht weiter bewegen konnten: Der nun als Quarterback eingesetzte Bennett Asal brachte seine Offense nicht voran, Christmann ein starkes Tackle an und ein zu hoher Snap aus dem Feld hinaus bedeutete zwei Safety-Punkte für Wiesbaden.

Der anschließende Kick-off-Return-Touchdown von David Tibo wurde wegen einer Strafe nicht gegeben und die Phantoms trennten sich nach drei weniger effizienten Plays vom Ball. Nils Imhof, Maximilian Glassner und Eddric Whack hiteten daraufhin sehenswert und Miedl stoppte den Lauf Asals schon vor der Line of Scrimmage.

Als die Phantoms ihren nächsten Drive starteten, hatte Hearn sie mit einem 25-Yard-Lauf in Position gebracht und Sebastian Sell schließlich die letzten 35 Yards bis in die Endzone überwunden. Den Schlusspunkt setzte schließlich Amberg mit dem PAT zum 33:0.

Zu diesem Zeitpunkt war Fabian Mohr bei seinen Pausen im Schatten des Sideline-Zeltes schon lange nicht mehr aus dem Grinsen herausgekommen. “In der zweiten Halbzeit lief es fast von alleine”, freute er sich über den zweiten Pokalsieg. Eine “unnötig spannende erste Halbzeit” hatte unterdessen der Sportliche Leiter der Phantoms, Oliver Gebhardt, gesehen, lobt aber, dass sein Team im dritten und vierten Quarter gezeigt habe, zu was es im Stande sei.

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