Phantoms Ladies setzen sich an die Spitze
Bericht: Wiesbaden Phantoms
Foto: Ilja Peer Tripp
28:16-Erfolg über Gießen Golden Dragons
Historisch: Die Wiesbaden Phantoms Ladies sind in ihrer Premierensaison erstmals Tabellenführer der 2. Damenbundesliga. Im heimischen „Camp“ schlug das Team der Coordinators Dennis Schmidt und Enzo Capobianco die Gießen Golden Dragons mit 28:16 und zog mit nun 3:1 Siegen an seinen Kontrahenten vorbei.
Gleich zu Beginn gelang Anna Ahlert eine klasse Interception – mit nur einer Hand – den sie bis auf die gegnerische 41-Yard-Linie trug. Die ersten Punkte ließen danach nicht lange auf sich warten: Quarterback Jenny Wöllmann passte kurz auf Katharina Nestoras, die das 6:0 besorgte. Die Conversion gelang ebenfalls per Wurf auf Leonie Stockmann.
Den Kick-off sicherte Vera Mössinger, die ihr Team damit nur 35 Yards von weiteren Punkten auf dem Feld platzierte. Erneut gelang Nestoras ein sehenswerter Catch für 14 Yards, die Offense musste vier Versuche später aber vom Platz. Die Defense packte danach ordentlich zu. Cally Wordel alleine und ein Play später nochmals gemeinsam mit Mössinger und Lisa Helm machten es den Golden Dragons schwer, zu Raumgewinn zu kommen. Selbst erreichten die Gastgeberinnen nach dem Punt der Gießenerinnen durch Stockmann die 19-Yard-Linie ihrer Gäste. Eileen Heß` 6-Yard-Lauf beendete das Quarter.
Heß war es auch, die bis auf die 2-Yard-Linie kam, doch unterlief Wöllmann nun eine Interception, die Gwenda Vesterling über 89 (!) Yards zum 6:8 trug. Jana Zorn glich aus.
Wordel schaffte im Gegenzug ein sehenswertes First Down, bevor sich auf beiden Seiten Fehler einschlichen – besonders auffällig: Mehrere Snaps misslangen, sodass beide Offenses Raum verloren. Auf der eigenen 45-Yard-Linie fing Rebecca Ochs ihre erste Interception und Wöllmann warf nun auf Sabrina Schütz. Auch Mössinger gelang ein starker Catch und Wöllmann zeigte sogar außerhalb der Pocket ihre Qualität und machte acht Yards gut, bevor sie erneut Nestoras in der Endzone fand. Der 11-Yard-Pass bedeutete die erneute Führung, die Schütz mit einem weiteren Catch auf 16:8 ausbaute.
Zwei Drives blieben danach erfolglos, Johanna Plags starker Punt warf die Golden Dragons aber weit in die eigene Hälfte zurück. Nach Strafen fanden sie sich nur 11 Yards vor der Endzone wieder, aber auch die Phantoms taten sich schwer und mussten in ihrem nächsten Drive beim dritten Versuch 44 Yards überbrücken. Zu schwer…
Punkte brachten die Ladies aber dennoch auf das Scoreboard, als Ochs nicht nur einen Wöllmann-Pass fing, sondern auch vier Tackles brach und sich auf den nächsten 75 Yards nicht mehr aufhalten ließ. Das 22:8 konnte Wöllmann mit einem Pass auf Schütz allerdings nicht erhöhen.
Die Defense hielt nun wieder gut und schickte die Gießenerinnen schnell wieder an die Sideline. In der eigenen Offense überbrückte Heß 21 Yards und Wöllmann bediente Mössinger über 30 Yards zum 28:8. Aber auch diesmal misslang die Conversion: Heß` Lauf geriet etwas zu kurz.
Elisabeth Hahn brachte die Gäste zu Beginn des letzten Quarters mit zwei starken Plays in eine gute Ausgangsposition, die Wiesbadenerin Mössinger sorgte mit einem Sack und schnellem Tackle im folgenden Play wiederum für Raumverlust. Gießens Spielmacherin Tomma Woermann setzte Anastasiya Aronska eindrucksvoll in Szene und auch Hahns folgender Catch brachte Yards ein. Zwar unterbrach eine starke Defense Schuhs den Lauf der Golden Dragons, Woermann fand schließlich aber doch Zorn zum 14:28 in der Endzone. Die Conversion über diese Achse war ebenfalls erfolgreich. Phantom Mössinger returnierte zum Abschluss nochmals für 20 Yards, Heß war durch die Mitte der Gießener Defense kaum zu stoppen und Wöllmann passte für 19 Yards auf Ochs. Stockmann packte ebenfalls nochmals einige Yards auf ihr Konto, weitere Punkte gelangen aber nicht.
Stockmann, nun als Quarterback, versuchte es vor der Endzone selbst, wurde aber zu früh zu Fall gebracht und nachdem Ochs bei noch 18 Sekunden verbleibender Spielzeit eine weitere Interception gefangen hatte, lief den Phantoms für weitere Zähler die Zeit davon.
Der Sportliche Leiter der Ladies, Matthias Preßler, bilanzierte: „Es lief viel gut. Für das Rückspiel, wenn Gießen wieder in kompletter Stärke antritt, haben wir noch einige Baustellen. Jetzt liegt der Fokus aber zunächst auf Marburg. Wenn wir am Ende auch noch an der Spitze liegen wollen, muss ein Sieg her.“
Die Ladies haben nun zwei Wochen Zeit, um sich auf das Wiedersehen mit Marburg vorzubereiten. Zu Saisonbeginn hatte es ein bitteres 0:23 bei den „Söldnerinnen“ gesetzt, das jedoch nicht den Spielverlauf widerspiegelte.