IFAF Europameisterschaft 2024/25
Foto: AFBÖ
Head Coach Max Sommer, Wide Receiver Yannick Mayr & Co. im XXL-Interview
Ein Sieg fehlt Österreich noch zum Einzug in das Semifinale der IFAF Europameisterschaft 2024/25 und dem damit verbundenen höchstwahrscheinlichen Spiel gegen Deutschland im Jahr 2025. Dieser Sieg soll am Sonntag ab 13 Uhr beim win2day Gameday im American Football Zentrum Salzburg her. Vor dem Spiel nahmen sich Head Coach Max Sommer, sowie die vier Salzburger Nationalteamspieler Yannick Mayr, Alexander Reischl, David Kanyinda und Phillipp Löffelberger die Zeit, um über das österreichische Nationalteam-Programm, die Faszination Football und vieles mehr zu sprechen!
Tickets für den win2day Gameday im Rahmen der IFAF Europameisterschaft 2024/25 gibt es unter www.ducks.fs-tickets.at, alle Infos zum Spiel gibt es hier >>>
Team Austria im XXL-Interview
Head Coach Max Sommer über…
… den Generationenwechsel im Nationalteam: „Ich denke, “Umbruch” ist das bessere Wort. Wir haben eine starke Veterans-Gruppe, die nach wie vor unser Team anführt, aber der Unterbau wird deutlich jünger und ich bin bis jetzt sehr zufrieden, wie sich die jungen Spieler, die neu zu uns stoßen, integrieren, wie sie schnell sie in unsere Abläufe hineinfinden. Und dann ist es schön zu sehen, dass die Nachwuchsarbeit in Österreich Spieler von diesem Kaliber rausbringt, die sich bei uns integrieren, als wären sie immer da gewesen. Sie brauchen sicher noch ein paar Jahre, um dann auch diese Leadership-Rollen einzunehmen, aber dafür haben wir jetzt noch eine ganz starke Generation am Werk, die die jungen Spieler heranführen kann.“
… die Learnings aus dem Spiel gegen Ungarn: “Insgesamt waren wir auf ganzer Linie zufrieden. Wir verstehen, dass wir eine sehr kurze Vorbereitung auf das Spiel hatten und ich glaube, die größte Zufriedenheit war jene, wie unsere Jungs die Spielsysteme in kurzer Zeit umgesetzt haben. Wir haben unsere offenen Systeme im Vergleich zu den Jahren zuvor gravierend verändert und auch in der Defense mit einem neuen Defensive Coordinator ein neues System installiert – und das Ganze in drei bis vier Tagen. Ich denke, dass das schon sehr beeindruckend war, welches Produkt wir gegen Ungarn aufs Feld gebracht haben.“
… den Gegner Serbien: „Unser Approach ist sehr ähnlich, wie gegen Ungarn. Das sind Teams mit sehr ähnlicher Spielstärke. Die Stärken Serbiens liegen wo anders als die von Ungarn. Das haben wir aber gut analysiert und nehmen den Gegner sehr ernst. Egal, wer uns gegenüber steht, wir nehmen das immer sehr ähnlich und dementsprechend ist wieder “No Nonsense” das Motto.“
… die Aufgabe, eine Einheit zu bilden: „Das Wichtigste – und das zeichnet uns auch aus – ist, dass es ein jahrelanger Prozess ist. Es startet bei uns in den Nachwuchsnationalteams, wo diese Jungs zusammenkommen und viel Zeit miteinander verbringen und dann immer wieder zusammenkommen. Es ist nicht ein “neu finden”, sondern es ist eine große österreichische Football-Community, die drei, vier Mal im Jahr für das Nationalteam zusammenkommt. Ich glaube, dass wir uns uns das als österreichisches Nationalteam über die Jahrzehnte mittlerweile erarbeitet haben, dass wir uns nicht kennenlernen bei einem Nationalteam, sondern dass wir uns wie Brüder begrüßen. Das ist über lange Zeit gewachsen. Ich glaube, wir haben als eines der wenigen Nationalteams in Europa ein echtes Programm am Laufen und keine Einzelaktivitäten bzw. Einzelinitiativen und ich denke, dass das einen großen Unterschied macht. Jetzt freuen wir uns natürlich extrem auf das Spiel am Sonntag.“
… den Stellenwert des Nationalteams: „Ich bin seit ganz jungen Trainer-Jahren im Nationalteam, war in verschiedenen Positionen tätig und für mich ist klar, dass das Nationalteam eine ganz besondere Rolle in einer Sportlandschaft haben kann und viel mobilisieren kann. Wir haben 2014 gesehen, was ein erfolgreiches und sympathisches Nationalteam in einer Sportlandschaft bewirken kann. Das ist definitiv mein größter Antrieb, auch als Headcoach diese Welle der Begeisterung für unsere großartige Sportart über das Nationalteam in die Bevölkerung zu bringen. Ich denke, da sind wir auf einem sehr guten Weg.“
… das Nationalteam als Motivationsmotor: „Ich glaube, dass uns ein starker Großraum Salzburg fehlt und wir wissen, dass wir mit dem Nationalteam inspirieren und Emotionen entfachen können. Wir haben Spieler, die als 14-jährige 2014 im Happel-Stadion gesessen sind und gesagt haben: “Für dieses Nationalteam möchte ich einmal spielen”. Genau genommen stammt diese Aussage von Jan Mayerhofer, der jetzt unser Starting Safety ist. Und wenn wir es am Sonntag schaffen, den ein oder anderen Jugendlichen mit der Art und Weise, wie wir spielen, inspirieren können, dass mehr Salzburger zu unserer Sportart kommen und dann vielleicht irgendwann im Nationalteam spielen – das ist ein Auftrag, der definitiv größer ist, als nur dieses Spiel am Sonntag zu gewinnen.“
Wide Receiver Yannick Mayr über…
… die Tatsache, in seiner Heimatstadt so eine Facility zu haben: „Wenn man zurückdenkt, wo wir mit den Salzburg Ducks eigentlich begonnen haben, wo unser erstes Training stattgefunden hat – und jetzt diese Facility zu sehen… Das ist alles so schnell aufgebaut worden, vor allem mit ganz viel Herzblut der Ducks-Familie. Das, was hier hineingesteckt wurde, ist einfach so besonders, dass wir etwas zurückgeben und den Fans am Sonntag eine Show bieten wollen.“
… sein Homecoming: „Das wird für mich etwas ganz Besonderes, nach acht Jahren werde ich wieder in Salzburg spielen. Ich freue mich, jetzt die Chance zu haben, in Salzburg vor Familie und Freunden zu spielen.“
… die Möglichkeit, 2025 gegen Deutschland zu spielen: „Wir fokussieren uns jetzt einmal auf dieses Spiel gegen Serbien, wollen wirklich unseren besten Football auf den Platz bringen. Wer danach unser Gegner ist, wird sich am Wochenende entscheiden. Natürlich habe ich aber viele Kontakte in Deutschland und da wurde bereits hitzig diskutiert, wer denn den besseren Kader hat und wie das Spiel ausgehen würde.“
… seine potenzielle Vorfreude, gegen Deutschland spielen zu können: „Das sind die ganz großen Spiele, auf die ein Sportler auch hinarbeitet, das ist ganz groß in meinem Kalender. Wenn ich gegen Deutschland spielen darf, wird es auf jeden Fall eines meiner größten Spiele in meiner Karriere sein und ich denke, dass das für jeden Spieler einen ganz großen Stellenwert hat. Ich hoffe auch, dass man die Euphorie im Team dann auch zu den Fans ins Stadion bringen kann und damit eine Gemeinschaft erzeugt, wie man sie zum Beispiel auch bei der Fußball-EM in Deutschland gesehen hat.“
Quarterback Alexander Reischl über …
… die Verbindung zu seinen Teamkollegen: „Meiner Meinung nach startet alles abseits des Feldes, wenn man gemeinsam beispielsweise beim Mittagessen, Frühstück oder Abends Brettspiele spielt. Das translatet dann natürlich auch auf das Feld, dass man da einfach gut zusammenarbeitet und gut miteinander auskommt.“
… die Stimmung in Team Austria: „Wenn sich die Spieler beim Nationalteam treffen, merkt man immer, dass die Stimmung 1A ist. Alle verstehen sich richtig gut und alle wissen auch, was das Ziel vor Augen ist. Wir arbeiten wirklich hart daran, dass wir den Titel verteidigen können.“
Wide Receiver David Kanyinda über …
… die Gelegenheit, vor seiner Haustür zu spielen: „Das ist natürlich Wahnsinn, direkt vor der Haustür zu trainieren, spielen zu können und dann noch dazu in rot-weiss-rot. Dann noch dazu in so einer coolen Facility, das ist natürlich das Tüpfelchen auf dem i.“
… die Sportart American Football: „Das Spiel bzw. unser Auftritt hier ist die Chance für ganz viele junge Spieler, dass sie einerseits in einer sehr inklusiven Sportart Fuß fassen können und dann gleichzeitig natürlich ihr eigenes Level so weit erhöhen können, dass dieses das Ziel “Nationalteam” auch für sie in Reichweite rutscht.“
Defensive Lineman Philipp Löffelberger über …
… die “Ehre”, für Österreich nominiert zu sein: „Ich würde das Nationalteam immer über allem sehen, da das ja ein All-Star-Team Österreichs ist. Wenn man sieht, welche Spieler bei uns in Österreich da dabei sind, mit welchen Spielern ich in der Defense competen darf, ist das eine große Ehre für mich und ich würde immer – wenn ich eingeladen werde, einen Weg suchen, zum Nationalteam zu kommen. Wenn man sieht, wie das Training abläuft, welche Spieler mit einem spielen und gegen einen competen, dann gibt es für einen ambitionierten jungen Sportler eigentlich nur eine Antwort – und die muss immer “Ja zum Nationalteam” lauten!“
… die Gründe, ein Ticket für Sonntag zu kaufen: „Wenn man das rot-weiß-rote Trikot überstreift, wenn die Nationalhymne losgeht, dann ist das mit nichts anderem zu vergleichen. Ich hoffe, dass jeder, der sich ein Ticket kauft, den Glanz in unseren Augen sieht und sich so mitgerissen fühlt, dass sie sich denken: “Ich komme ab jetzt zu jeder Partie von diesem Team!”