Phantoms deklassieren Crusaders mit 63:0
Bericht: Wiesbaden Phantoms
Foto: Ilja Peer Tripp
Offense hungrig, Defense top
Nach dem 33:0 im Pokalfinale Mitte Mai haben die Wiesbaden Phantoms gegen die Rüsselsheim Crusaders in der Regionalliga nochmals 30 Punkte draufgepackt und eindrucksvoll 63:0 gewonnen.
Im heimischen Europaviertel ließen die Phantoms nicht lange Zweifel daran, wer als Sieger das Feld verlassen würde: Patrick Kriese brachte die Gastgeber zunächst mit einem 36-Yard-Run in Position, doch der Auftaktdrive stockte und auch das 25-Yard-Field-Goal Leon Ambergs geriet zu kurz.
Im Gegenzug sorgte Eddric Whack für ein gutes Tackle und auch Jakob Berghäuser war schnell am Ballträger, sodass sich die Crusaders zeitnah wieder vom Ei trennen mussten. Nun spielte sich Phantoms-Quarterback Lennard Turturica warm, bediente zunächst über neun Yards Christopher Deisenroth und sorgte dann mit einem 46-Yard-Touchdown-Pass auf Felix Schulz für ein erstes Highlight, bevor der PAT misslang.
Rüsselsheims Schulz zeigte nach dem Wechsel des Angriffsrechts einen guten Lauf, der jedoch von Lukas Reschke gestoppt wurde und Crusaders-Quarterback Niklas Woelbert brachte sein ehemaliges Team mit einer Interception auf Maximilian Glassner wieder in Ballbesitz. Von der 38-Yard-Linie brauchte sein Gegenüber Lennard Turturica genau ein Play, um Justin Schmitt über 62 Yards in die Endzone zu schicken. Holder Malthe Schmitt schnappte sich beim PAT das Ei und trug es zum 14:0.
Berghäuser schlug im folgenden Drive der Rüsselsheimer früh im ehemaligen Phantoms-Runningback David Akins ein und Nils Imhof wich Aaron Rittmeier bis in die Endzone nicht von der Seite, wo er den Catch des Crusaders verhinderte. Das abschließende Field Goal von Christoph Papenheim, das den Beginn des zweiten Quarters markierte, erreichte sein Ziel nicht.
Die Phantoms übernahmen auf der eigenen 25-Yard-Linie und marschierten in nur zwei Plays durch Kriese und Till Seibel übers Feld. Turturica fand zum Abschluss David Tibo in der Endzone und Amberg schoss das 21:0.
Dem vielleicht sehenswertesten Spielzug der Crusaders – ein Woelbert-Pass über 27 Yards auf Rittmeier – ließ Thomas Mansour einen Sack folgen und die Crusaders mussten sich ein weiteres Mal vom Ball trennen. Turturica passte nun auf Schmitt und Kriese positionierte die Phantoms Richtung 50-Yard-Linie, die schließlich Seibel erreichte. Christopher Hobson brach nun drei Tackles, sicherte ein neues First Down und bereitete damit den Weg für Kriese, der sich biestig durch die Mitte bis zum 27:0 tankte. Amberg verwandelte gewohnt souverän.
Letztes Highlight vor der Pause war Whacks Tackle for Loss gegen Josh Burger.
Quarter drei startete Turturica mit einem 22 Yards langen Wurf auf Finn Burschyk, doch musste seine Offense im Anschluss ebenso schnell vom Feld wie die Woelberts. Im nächsten Drive machten es die Phantoms wieder besser: Turturica und Schulz sorgten für eine 85-Yards-Reception, die Crusader Stefan Müller erst zwei Yards vor einem erneuten Score störte. Die letzten Schritte in die Endzone machte Seibel und Amberg erzielte den 35. Wiesbadener Punkt.
Timo Christmann war in der Folge nur ein Mitglied der Defense, das früh zugriff – Generell hielten die Phantoms ihre Gäste oftmals bei nur wenigen Yards pro Drive.
Die Platzherren wechselten den Quarterback und Back-up AJ Springer überbrückte in seinem ersten Drive einfach selbst die meisten Yards zu zwei First Downs und schließlich zum 41:0 über die letzten knapp zwei Dutzend. Das 42:0 ging wieder auf Ambergs Konto.
Satt waren die Phantoms jedoch keineswegs und ließen im letzten Spielabschnitt drei weitere Scores zum 63:0 folgen: Zunächst nahm Hobson die Beine in die Hand und lief der gesamten Rüsselsheimer Defense über 78 Yards davon, danach holte sich Springer über zwei Yards seinen zweiten Touchdown selbst und schließlich sprintete Hobson ein erneutes Mal über drei Viertel des Platzes, um dieses Mal nach 76 Yards zu punkten. Amberg erhöhte die Zwischenstände dreimal jeweils um einen PAT.
Die Defense krönte ihre Leistung beim Stand von 56:0, als sie die Crusaders zwar bis ein Yard vor die Endzone kommen ließen, danach aber keinen Raumgewinn mehr zuließ, sondern der Rüsselsheimer Offense sogar Yards abnahm. Amberg hatte zuvor Akins eindrucksvoll zu Fall gebracht und sein Rüsselsheimer Gegenüber Frederik Drees mit einem frühen Hit nach dem Punt für ein abschließend gutes Play gesorgt.
Für die Phantoms geht es nun in eine dreiwöchige Pause, bis am Sonntag, 28. Juli, 15 Uhr, das wohl alles entscheidende Spiel bei den Marburg Mercenaries ansteht. Der Sieger dürfte das Georg-Gassmann-Stadion bereits als designierter Regionalliga-Meister verlassen, deutet nach der Hälfte der Saison doch viel darauf hin, dass keines der beiden aktuell mit einer 5:0-Bilanz an der Tabellenspitze rangierenden Teams bei einem Sieg gegen das jeweils andere noch zweimal verlieren und damit Platz eins doch noch einbüßen würde.
Der restliche Spielplan:
So., 28. Juli, 15 Uhr: Marburg Mercenaries – Wiesbaden Phantoms
Sa., 10. August, 15 Uhr: Pirmasens Praetorians – Wiesbaden Phantoms
Sa., 17. August, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Mainz Golden Eagles
Sa., 24. August, 16 Uhr: Wiesbaden Phantoms – Kaiserslautern Pikes
Sa., 31. August, 15 Uhr: Rüsselsheim Crusaders – Wiesbaden Phantoms