RAIDERS Tirol gewinnen Herzschlagfinale gegen Munich Ravens
Redaktion
Bericht: Riders Tirol
Foto: Riders Tirol
Bericht: Riders Tirol
Foto: Riders Tirol
Im ersten Heimspiel der neuen ELF-Saison erlebten 4011 Zuseher den erwarteten Nailbiter der RAIDERS Tirol gegen die Munich Ravens. In einem packenden Spiel setzten sich die Tiroler in letzter Sekunde mit 29:26 durch.
Das Spiel startete mit einem starken Return von RAIDERS-Receiver Darion Chafin, der gleich über die Mittellinie gelangen konnte. Neo-Quarterback N’Kosi Perry brachte rasch einen ersten Pass bei Richard Weber an, der gleich zu einem First Down laufen konnte. Nach Laufspielzügen von Perry und Tobias Bonatti standen die Hausherren schon nahe der Red Zone. Die Defensive der Münchner hielt – der Field-Goal-Versuch von Darragh Leader scheiterte.
Die RAIDERS ließen sich aber nicht aus der Fassung bringen und schlugen sofort mit einem defensiven Big Play zu: Jonas Gacek konnte einen Ball von Ravens-QB Chad Jeffries intercepten, wodurch die Tiroler sofort wieder in der Hälfte der Münchner mit ihrer Offensive übernahmen. Nach einem Lauf von Chafin war es Tobias Bonatti, der mit dem Ei in die Endzone durchdringen konnte – erster Touchdown des Nachmittags, PAT ging daneben – 6:0.
Im ersten Viertel fielen keine Punkte mehr – beide Teams konnten sich defensiv auszeichnen. Die Münchner fanden aber langsam ihren Offensiv-Rhythmus und konnten einen längeren Drive zustande bringen, der sie durch eine Roughing the Passer-Strafe gegen die RAIDERS bis an die Tore der Tiroler Endzone führte. Jeffries überquerte selbst per Sneak die Linie – 6:7 aus Sicht der RAIDERS.
Führung zur Pause
Anschließend zeigten beide Defensiv-Verbände eine starke Leistung, die Offensiven von beiden Teams wurden zum Punten gedrängt. Bis ein weiteres Mal ein Big Play der RAIDERS folgte: Devin Taylor erzwang einen Fumble, Linebacker Tim Unger konnte sich auf das freie Ei stürzen – Ballbesitz für die Tiroler. Nur wenige Momente später versuchte sich Perry mit einem tiefen Pass – und traf auch seinen Receiver Darion Chafin. Der Receiver konnte den Ball fangen und zum Touchdown einlaufen – 13:7 vier Minuten vor der Pause.
Nach einem schnellen Stopp durch die Tiroler Defensive erhielt die Offensive um N’Kosi Perry noch einmal die Chance, vor der Halbzeit die Führung auszubauen. Durch Pässe auf Marco Schneider und Felix Reitter bzw. einem sehenswerten Run von Perry konnten sich die RAIDERS wieder in der Hälfte der Ravens festsetzen. Eine Interception von Perry beendete schließlich die erste Hälfte.
Hin und her in Hälfte zwei
Das dritte Viertel startete mit Ballbesitz für die Gäste und einer Angriffsserie, die durch Sacks an Jeffries schon gestoppt zu sein schien. Ravens-Runningback Justin Rodney hatte allerdings etwas dagegen und sorgte mit einem Lauf über 43 Yards für großen Raumgewinn. Receiver Marvin Rutsch konnte wenig später für einen Touchdown sorgen – 13:14.
Perry und seine Mitspieler konnten folgend einen langen Drive etablieren, wechselten zwischen Lauf- und Passspielzügen ab und erzielten so mehrere First Downs. Die Receiver konnten sich mehr und mehr auszeichnen, Perry verteilte den Ball auf mehrere Abnehmer und die RAIDERS standen an der 15-Yard-Linie der Ravens. Ein Sack am US-amerikanischen Quarterback drängte die Tiroler wieder aus der Red Zone. Darragh Leaders Field Goal ließ die Führung ein weiteres Mal wechseln – 16:14.
München konterte mit einem ebenfalls langen Drive und bekam durch eine defensive Pass Interference wertvolle Yards zugesprochen. Ein Field Goal von Ravens-Kicker Robert Werner brachte die Gäste wieder in Front: 16:17.
Herzschlagfinale
Nach defensiven Stopps auf beiden Seiten stieg die Spannung immer weiter. Die Ravens konnten durch einen starken Punt die RAIDERS tief in ihrer eigenen Zone festsetzen und wenig später zu einem Safety kommen – 16:19 mit neuneinhalb Minuten auf der Uhr.
Von einer Vorentscheidung konnte man aber noch lange nicht sprechen, ein schnelles Three and Out brachte die Tiroler wieder in Ballbesitz. Tobias Bonatti zeigte in einem kritischen Moment seine Stärke, lief zu einem satten Raumgewinn und brachte die RAIDERS an die gegnerische 10-Yard-Linie. München nahm das letzte Timeout, konnte in den finalen sieben Minuten also nicht mehr die Zeit stoppen. Bonatti ließ die Zuschauer wenige Augenblicke später jubeln, er holte mit einem Rushing-Touchdown die Führung für sein Team zurück – PAT ging daneben – 22:19.
Die Ravens wollten sich noch nicht geschlagen geben und kamen durch Tomiwa Oyewo zu einer hervorragenden Feldposition tief in der RAIDERS-Hälfte. Marvin Rutsch machte daraus eine noch bessere Situation, die Chad Jeffries mit seinem zweiten Sneak-TD ausnützte – 22:26.
Viel Zeit blieb den RAIDERS nicht mehr – ein Touchdown musste her, um die Partie noch zu drehen. Der Drive stand mehrmals an der Kippe, gleich zwei Mal mussten die Tiroler einen vierten Versuch ausspielen – was auch gelang, unter anderem mit einem Highlight-Catch von Chafin. Die Partie spitzte sich auf ein Play zu – 4&12, eine wahnsinnig herausfordernde Situation. Perry behielt die Nerven, Chafin war frei – Touchdown RAIDERS, PAT good – 29:26 mit noch elf Sekunden auf der Uhr. Die Defensive hielt und die RAIDERS Tirol feierten einen wichtigen Sieg – den dritten der Saison.
Die Stimmen
Darion Chafin, Wide Receiver RAIDERS Tirol: „Es war ein gutes und enges Spiel. Wir spielen immer für den Moment, jeder Spieler ist positiv und kann ein großes Play machen. Die Zuschauer waren großartig und sind ein großer Faktor für uns!“.
N’Kosi Perry, QB RAIDERS Tirol: „Was für ein erstes Spiel?! Das war unglaublich! Ich habe so eine Atmosphäre nicht erwartet, ich liebe die Zuseher und das Team. Ich habe nicht so gut gespielt heute – aber wir haben gewonnen. Ich denke, wir werden noch besser werden. Darions erster 4th-Down-Catch war nicht von dieser Welt, der gehört in Highlight-Reels.“
Jim Herrmann, Head Coach RAIDERS Tirol: „Unsere Spieler haben wirklich gut gespielt – es war ein guter Tag. Ich bin so stolz auf die Mannschaft, sie gibt nie auf, blickt immer nach vorne! Dadurch werden wir viele Spiele gewinnen können. Die Crowd war unser zwölfter Mann! Wir wollen eine Tradition etablieren und unser Haus – unser Heimrecht – verteidigen.“